Achtsamkeit

Achtsamkeit ist eine Übersetzungsvariante aus dem Pali-Wort Sati, das der Buddha vor 2500 Jahren für diese Geistesformation als tragende Säule auf dem spirituellen Pfad und für die meditative Praxis prägte. Achtsamkeit hat also seinen Ursprung im Buddhismus.
Andere Übersetzungsvarianten sind Verinnerung, Einsicht oder Vernunft.
Achtsamkeit tauchte das erste Mal 1922 als Übersetzung des Mönchs Nyanatiloka (erster deutscher buddhistische Mönch) auf und wird seitdem als Übersetzung für Sati verwendet.

Was aber kann man unter Achtsamkeit überhaupt verstehen?
Eigentlich verbindet sich der Begriff mit vielfältigen Bedeutungen und Bezügen. Er findet sich als geläufige Bezeichnung für die Achtsamkeitsmeditation, wird als besonderer Geistesfaktor oder Geistesformation bezeichnet, als innere Grundhaltung und als psychologisches Konzept.

Grundsätzlich ist Achtsamkeit die Verbindung aus Konzentration und Entspannung.
Reine Konzentration führt zu Anspannung und Ermüdung.
Zu erlernen, sich in die Konzentration hinein zu entspannen, führt in die Achtsamkeit und erfrischt.

Achtsamkeit wird in seiner Bedeutung oft auch mit Aufmerksamkeit oder Konzentration gleichgesetzt. Dennoch gibt es bedeutsame Unterschiede.

Achtsamkeit ist das bewusst Sein eines bestimmten Prozesses, Zustands oder für eine Sache in genau diesem Moment. Es ist also nicht die Erinnerung an etwas, sondern das bewusste Erleben im Hier und Jetzt. Achtsame Momente sind zeitlos und frei von Bewertung, denn Zeitgefühl und Wertung sind gedankliche Prozesse, die sich natürlicherweise und grundsätzlich erst an reines, achtsames Erleben anschließen können.

Achtsamkeit deckt sich mit der Definition, die üblicherweise für die Erfahrung von Meditation beschrieben wird.
Insofern kann Meditation als praktizierte Achtsamkeit bezeichnet werden.

Aufmerksamkeit hingegen ist die Vorstufe der Achtsamkeit und bezeichnet die Hinwendung zu einem Prozess, einem Zustand oder zu einer Sache, für die ich achtsam sein will. Man kann auf etwas aufmerksam werden, sich hinwenden und es dann achtsam verfolgen.

Konzentration ist der Willensakt, seine Achtsamkeit auf einem bestimmten Prozess, einem Zustand oder einer Sache zu halten.

Chronologisch ergibt sich daraus die Reihenfolge
Aufmerksamkeit,
Konzentration,
Achtsamkeit.