Wie finde ich in die Meditation?

Die Erfahrung von Meditation ist sehr attraktiv. Damit stellt man sich innere Ruhe, Ausgeglichenheit, Stressfreiheit und das Entdecken geistiger Potentiale vor, die neue Horizonte erkennbar werden lassen und bei konsequenter Übung bleibt es nicht bei der Vorstellung.

Da ist also ein Wille, eine Absicht vorhanden, etwas zu erreichen.
Etwas zu erreichen, etwas haben zu wollen und etwas Anderes, was stört, nicht haben zu wollen, wie schweifende Gedanken und Grübeleien, haben mit Anstrengung zu tun, die ganz gewiss weder innere Ruhe, noch Ausgeglichenheit oder Stressfreiheit bewirken.

Wie kann ich dann das Erlebnis von Meditation verwirklichen, wenn ich doch darauf angewiesen bin, absichtslos zu sein?

Gut. Ganz ohne Absicht geht es nicht. Diese beschränkt sich auf die einzige Absicht, sich immer und immer wieder zu entspannen. Damit ist sowohl die Entspannung des Körpers gemeint, als auch die Entspannung des Geistes.

Den Körper zu entspannen, mag uns noch recht gut gelingen. Wir spüren angespannte Bereiche im Körper auf und entspannen sie willentlich und bewusst.
Den Geist zu entspannen, bedeutet, Gedanken loszulassen, Emotionen nicht auszuagieren. Das ist nicht so einfach, wie es sich anhört, denn 95% der Gedanken, die wir denken, haben wir nicht herbeigerufen. Sie kommen einfach, wollen sich im Bewusstsein festsetzen und führen uns meist zu weiteren Gedanken, inneren Bildern und Vorstellungen, die keine Ruhe aufkommen lassen.

Was ist zu tun?
Um aus diesem Prozess heraus zu finden, bei dem wir mit dem Verscheuchen von Gedanken beschäftigt sind, die wie ein Schwarm Mücken im Geist schwirren und bei dem wir damit beschäftigt sind, innere Ruhe und Entspannung herbei zu rufen, dafür gibt es nur ein einziges Mittel.

Wie so oft in Texten erwähnt, die sich mit Meditation beschäftigen, heißt dieses Mittel Annehmen und Losslassen.

Annehmen bedeutet, das was sich im Geist zeigt zulassen, anstatt es abwehren zu wollen.
Loslassen bedeutet, sich mit aufkommenden Gedanken nicht tiefer zu beschäftigen, sondern wahrzunehmen und gehen zu lassen, wie Wolken am Himmel, die kommen und wieder gehen. Wer würde auf die Idee kommen, gegen die am Himmel vorbei schwebenden Wolken anzukämpfen? Sie kommen ganz natürlich und ebenso natürlich verschwinden sie wieder aus dem Blickfeld.

Annehmen und Loslassen beschreibt den vielzitierten „Flow“. Es ist das Fließenlassen, ohne gegen etwas anzukämpfen oder es festhalten zu wollen.

Eine solche gleichmütige Gesinnung erzeugt die Entspannung, die den Boden für die Erfahrung von Meditation bereitet.

In dieser Gesinnung gelingt Konzentration auf den Atem, der als gängiges „Meditationsobjekt“ genutzt wird, ganz ohne Anstrengung, indem wir dem Geist mit entspannter Konzentration auf die Atembewegung immer wieder etwas anbieten, auf das er sich fokussieren kann, anstatt wie gewöhnlich fortlaufend abschweifende Gedanken in unser Bewusstsein zu holen.

Gewiss, all das hat mit Übung zu tun. Der Geist ist ein „Gewohnheitstier“
Selbstverständlich und ganz natürlich wird er zunächst einmal seinen bisherigen Gewohnheiten nachgehen, die wir zeitlebens „geübt“ hatten.
Mit meditativen Übungen bieten wir ihm eine andere Gewohnheit an, die uns durch konsequente Übung schnurstracks in die Meditation führen wird.

In Online- und Präsenzevents üben wir das ganz intensiv.

Yeshi Papamojo
Author: Yeshi Papamojo



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