Die Tiefe in der meditativen Erfahrung

Hier und Jetzt und Meditation sind untrennbar miteinander verbunden.

Wenn du jetzt hier an diesem Ort bist, ist es deinem Alltagsbewusstsein vollkommen klar, dass du jetzt hier bist. Es ist intellektuelles Wissen als personale Erfahrung aus dem Ich-Bewusstsein.

Das Hier und Jetzt in der Meditation ist eine lebendige Erfahrung. Es ist ein Hier und Jetzt als universelle Erfahrung im Erleben aus der nicht personalen, rein beobachtenden Position.

Wie kommt das zustande?

Wenn der Geist vollkommen still geworden ist, weil du ihn zuvor mit der Konzentration auf deinen Atem beruhigt hast, hat dein Geist aufgehört zu kommentieren, zu vergleichen und zu beurteilen.
Er ist in der reinen und lebendigen Erfahrung des Momentes angekommen.

Jetzt kann dein Geist Erlebensmomente wahrnehmen, die sich hier und jetzt auftun. Es ist eine entspannte und offene Hingabe an den Moment!

Wenn du einen See betrachtest, der zunächst aufgewühlt ist, siehst du die aufschäumenden Wellen an der Oberfläche. Zur Sicht in die Tiefe hast du keinen Zugang. Es entspricht der Sicht aus dem Alltagsbewusstsein, in dem Gedanken, Gefühle und Sinneseindrücke deine Realität ausmachen.
Wenn der See sich beruhigt hat und die Oberfläche glatt und ruhig geworden ist, kannst du in die Tiefe sehen. Du kannst alles sehen, was der See in seiner Tiefe zu bieten hat. Es entspricht der unverfälschten Sicht in der nonpersonalen, beobachtenden Erfahrung in der Meditation.

In diesen Momenten gibt es kein kommentierendes, urteilendes und vergleichendes Ich.
Buddhisten nennen es den „Anfängergeist“, der jeden Moment ohne die Trübung durch Urteil oder Vergleich vollkommen neu und unverfälscht erlebt.

In diesen Momenten meditativer Vertiefung müssen wir weder für noch gegen etwas kämpfen. Es ist das Erlebnis inneren Friedens.

Yeshi Papamojo
Author: Yeshi Papamojo



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