Das Entspannen des Körpers ist jedem Menschen grundsätzlich bekannt.
Dennoch ist es nicht ganz leicht, den Körper vollkommen zu entspannen.
Kleinste Bereiche, derer man sich gewöhnlich kaum bewusst ist, können auch bei sehr effektiven Entspannungsübungen angespannt bleiben, weil sie sich der bewussten Wahrnehmung entziehen.
Eine andere Sache ist die Entspannung des Geistes.
Mit Geist ist die innere Bildfläche gemeint, auf der sich die Bewegung von analytischen Gedanken, stimulierenden Gefühlen und Emotionen widerspiegeln, die klares Bewusstsein trüben.
Diese vordergründigen und sehr oft subtilen geistigen Bewegungen verdecken das bewusste Erleben, das man Hier und Jetzt nennt. Es wird als ein innerer Raum vollkommener Stille und Entspanntheit wahrgenommen und öffnet sich in das Erleben in Weite und intensive, befreiende Lebendigkeit.

Körper und Geist wirken interaktiv aufeinander. Sie sind miteinander verbunden, wobei der Körper seine ganz eigenen Bedürfnisse hat, weil er den Bedingungen der materiellen Welt unterworfen ist. Er führt gewissermaßen ein Eigenleben in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Geistes.
Je entspannter der Geist ist, desto tiefer folgt der Körper mit ihm in die Entspannung.
Und je entspannter der Körper wird, desto leichter fällt es dem Geist klarer und entspannter zu sein.
In der Meditation, in der wir aus der körperlichen und geistigen Entspannung heraus die Funktionsweise des Geistes klar erkennen, diese akzeptieren und uns weiter und tiefer entspannen, kooperieren geistige und materielle Welt zunächst immer besser miteinander.
Schließlich kann uns klar werden, dass die materielle Welt eine Interpretation der Funktionsweise des analytischen Verstandes ist.
Um in Meditation zu gelangen, entspannen wir zunächst alle zugänglichen körperlichen Bereiche und bemühen uns dann, unsere Achtsamkeit sehr konzentriert auf einem Punkt zu halten. Es kann die natürlich und rhythmisch fließende Atembewegung sein, ein gesprochenes oder gesungenes Mantra oder eine körperliche Bewegung.
Dieses Bemühen korreliert zunächst mit einer geistigen Anspannung. Es ist der Anschub, die Achtsamkeit zu halten, auf welchen die mantraartige Erinnerung folgt, sich in die Konzentration hinein zu entspannen.
Achtsamkeit kann dadurch fokussierter und intensiver werden und die zuvor trübenden geistigen Bewegungen beruhigen sich immer weiter.
Körper und Geist erreichen einen Grad der Entspannung, die körperlich als sehr wohltuend erlebt wird und in der sich der Körper förmlich badet.
Es ist der Eintritt in die Erfahrung von Meditation.
Wenn ich bereit und dazu in der Lage bin, werde ich mich immer weiter an Entspannung erinnern, also weder versuchen das angenehme Empfinden zu halten oder es zu kommentieren oder zu bewerten, sondern ich werde entspannt und offen dem Fluss des Geschehens weiter folgen.
In der dabei sich vertiefenden meditativen Erfahrung haben körperliche Empfindungen immer weniger Bedeutung. Sie treten in den Hintergrund und das Erleben des Jetzt ist schließlich keinen äußeren Bedingungen mehr unterworfen.
Es sind Momente wirklicher und vollkommener Entspannung.