Die Kette der Freundlichkeit

Vor ungefähr 30 Jahren hatte ich die Gelegenheit, in Deutschland bei einem Apache-Indianer an einem Workshop teilzunehmen.


Es war ein Workshop, wie es sie als Selbsterfahrungskurse viele gab und gibt, mit bioenergetischen Übungen, Yoga und Meditation.
Das Besondere an diesem Workshop war, dass der Referent auch aus der Weltsicht seiner indianischen Herkunft erzählte.

Mir ist bis heute seine Beschreibung der Zusammenhänge von Ursache und Wirkung klar in Erinnerung geblieben.

Alles was wir, ausgehend von einer Absicht, aussenden, ob als Gedanke oder Handlung, nimmt seinen Weg durch das Universum, lädt sich auf seinem Weg mit eben dieser Qualität und Intention auf und kehrt zu uns zurück.

Logischerweise erzeugen wir dadurch gute oder schlechte Resultate, je nachdem was wir ausgesendet hatten.

In viel späteren Jahren lernte ich die buddhistische Nonne Pema Chodron über ihre Bücher kennen und damit auch die buddhistische Weltsicht.


Alle Wesen mögen glücklich sein.

So lautet ein Kernsatz buddhistischer Weltsicht. Und wenn ich von alle rede, meine ich damit natürlich auch mich selbst.
Alles was ich denke und wie ich handele, hat Einfluss auf meine Umgebung und in der Folge auch auf mich selbst. Aus diesem Grund hat die Gebefreudigkeit im Buddhismus einen sehr hohen Stellenwert.

Diese Weltsicht kennen wir nicht nur aus indianischen Traditionen oder aus dem Buddhismus, sondern unter Anderem auch aus christlicher Sicht, wenn wir von Nächstenliebe sprechen.

Ausgehend von dieser verbindenden Affirmation, hat sich mehr oder weniger kollektiv die Kette der Freundlichkeit entwickelt.

Für mich persönlich bedeutet es, dass ich Verdienste oder Leistungen nicht immer für mich behalte, sondern weiter gebe. Wenn man so will, nähre ich damit die Welt mit guter Energie, wodurch die Welt auch wieder für mich sorgt, weil ich verbundener Teil dieser Welt bin.

Auf sehr einfache, direkte und pragmatische Weise, kann man es durch ein Lächeln verifizieren, dass man anderen schenkt.
Es kommt (meist) auf direktem Wege zurück.