Der erste Gedanke

Der erste Gedanke, der auf eine Frage an uns oder auf ein Ereignis folgt, ist eine Intuition.


Intuition bedeutet, den Sachverhalt der Frage oder des Ereignisses ohne diskursives Abwägen zu erkennen und zu durchschauen.

Natürlich ist in die intuitive Erkenntnis unser Nervensystem involviert. Intuition ist keine Zauberei.

Der erste Gedanke ist also intuitiver Natur.
Er taucht vor unserem inneren Auge ganz unvermittelt auf, wie eine plötzlich aufleuchtende Glühbirne. Wir wissen nicht, wo sich der Schalter befindet und wir wissen auch nicht, wer ihn für uns betätigt hat.
Der intuitive, erste Gedanke hat noch keinen Diskurs durch den Parcours des Verstandes durchlaufen. Der Verstand ist bis dahin noch unbehelligt.

Wenn wir diesen ersten Gedanken aufgeschnappt und vor uns haben, weckt er unseren Verstand, der sofort damit beginnt, ihn zu überprüfen. Der Verstand wird ähnliche Sachverhalte aus seinem Archiv ziehen, er wird Wünsche und Ängste einladen und den ersten Gedanken zur Prüfung und Befragung vor sein Gericht stellen.

Mit dem zweiten Gedanken haben wir den Zweifel mobilisiert

Zweifel wollen wir natürlich möglichst schnell ausräumen.
Wie oft geschieht es, dass wir den ersten Gedanken wahrnehmen, vielleicht nur kurz schemenhaft, um ihn dann sofort in Zweifel zu ziehen?

In unseren modernen Gesellschaften ist es üblich alles zu hinterfragen. Das Prüfen und Hinterfragen von Sachverhalten taucht bereits in der Antike mit dem Begriff der Dialektik auf und Prüfen und Hinterfragen ist auch ein Grundprinzip der modernen Wissenschaft. Das hat ja absolut auch Berechtigung, wenn es darum geht Fakten auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen.

Tatasche ist allerdings, dass mit dem zweiten Gedanken der erste Gedanke dominiert und oft beiseite geschoben wird und Intuition als Qualität des Geistes nicht ernst genommen wird.

Wenn wir einen Sachverhalt hinterfragen, ziehen wir gerne andere zu Rate. Wir schildern den Sachverhalt und bitten, dazu Stellung zu nehmen.
Die Antworten, die wir bekommen, können unseren Horizont erweitern und viele Perspektiven auf mögliche Versionen von Wahrheit hervorbringen und unser intellektuelles Wissen vermehren, aber sie überdecken unseren ersten Gedanken, der Ausdruck des frischen, klaren Geistes ist.
Der erste Gedanke ist eine ganz unmittelbare Erfahrung, die sich nicht auf jederzeit abrufbar Erlerntes bezieht, sondern sie ist eine Erfahrung, die auf eine große Vielzahl von Informationen zurückgreift, die dem Tagesbewusstsein nicht zugänglich sind. Mit dem ersten Gedanken greifen wir auf das Potential unseres Geistes als Ganzes zu.

Die neue Zeit verbindet altes Wissen und moderne Wissenschaft

Die Menschen indigener Kulturen hatten immer großes Vertrauen in die Fähigkeit ihrer Priester und Weisen, in Kontakt mit Ahnen, Engeln und anderen Geistwesen zu kommen, um Zugang zu tieferem Wissen zu erhalten.
Vielleicht kann man dieses Vertrauen vergleichen mit dem Vertrauen, das die Menschen der modernen Industriegesellschaften heute in die Wissenschaft haben.

Die Quantenphysik gibt uns Hinweise darauf, dass die spirituellen Erfahrungen in den Kulturen aller Zeiten keine Gespinste sind.
Mittlerweile ist auch die Hirnforschung so weit, dass sie beispielsweise meditative Erfahrungen durch Hirnscan-Verfahren nachvollziehen kann und damit den Zugang zu unserer feinstofflichen Welt öffnet, zu der auch die Fähigkeit zur Intuition gehört.

Spiritualität und Wissenschaft nähern sich an und dies schon, seit der Physiker Max Planck erkannte, dass Materie lediglich eine Art kristallisierte Form von Energie ist.

Wir wachsen in eine neue Zeit erhöhten Bewusstseins hinein, durch das wir Vertrauen in unsere geistigen Fähigkeiten wiedergewinnen können und allen Grund haben dürfen, auf unsere Intuition vertrauen zu können.