Sprung ins Leere

Der nachfolgende Text stammt wahrscheinlich von Osho! Irgendwann hatte ich ihn kopiert, aber ich weiß nicht mehr wo.
Ist aber egal. Er ist richtig gut und trifft den Nagel auf den Kopf und deswegen erscheint der Text auch hier!

Quelle: Shlomi Platzman, Unsplash.com

„Wenn du eine Meditationsmethode übst, bedeutet das nicht, dass du meditierst. Vielleicht befindest du dich auf dem Weg dorthin.Die Methode ist ein Hilfsmittel, eine Krücke. Sie ist ein Transfer-Vehikel, das dich zur Meditation bringen kann.Möglicherweise wirst du das Vehikel nicht verlassen und dich weiter daran klammern.Im besten Fall wirst du den Weg mit der Methode auf dich nehmen, um dann in die Meditation zu springen. Dann ist das Vehikel nicht mehr notwendig. Du kannst es komplett vergessen.Es bedarf eines Willensaktes, die Methode zu verlassen und zu springen. Du springst ins Leere! Du lässt los!
Du gibst deine Sicherheiten auf, verlässt dich nicht mehr auf Absehbares.Wenn du Angst hast, wirst du dich anklammern und die Meditation töten.Wenn Du Annehmen und Loslassen für dich kultivieren kannst, bist du auf dem richtigen Weg des Vertrauens.Dann bist du wie ein Kind, das voller Vertrauen von seiner liebenden Mutter über die Straße geführt wird.
Wie ein Kind kannst du offen und neugierig sein. Das ist die beste Voraussetzung, um dich hingeben zu können.Meditation ist Hingabe, Offenheit, Neugierde, Vertrauen und Abenteuerlust.
Meditation ist eine abenteuerliche Reise. Gefährlich kann sie nur für die Pläne und Vorstellungen sein, die dein Kopf geschmiedet hat.Diese spirituelle Reise ist weitaus abenteuerlicher, als jede Reise, die du materiell übernimmst, denn alles was dir im Materiellen begegnet, wurde zuvor im Geist entwickelt.Auf deiner spirituellen Reise reist du zur Wurzel aller Dinge und du selbst bist ein wesentlicher Teil davon.
In der Meditation wirst du viele Aspekte deines Geistes kennen lernen. Deine Gedanken, Gefühle und Emotionen sind nur ein ganz winziger Ausschnitt dessen, was dein Geist im Ganzen ist.Letzten Endes ist dein Geist ein leerer Raum ohne Wände, in dem nur Liebe und Frieden vorhanden sind.Meditation zeigt dir, was Liebe und Frieden tatsächlich ist.“

Nadabrahma-Meditation

Um Missverständnissen vorzubeugen: Nadabrahma steht hier nicht für eine exotische Dame, sondern ist der Name für eine Meditationstechnik, die in Zusammenhang mit dem spirituellen Meister Osho (früher Bhagwan Shree Rajneesh) bereits in den 1970er-Jahren bekannt wurde.
Abgeleitet wurde diese Technik von einer alten tibetischen Meditation.

Nadabrahma setzt sich aus den zwei Silben Nada (Klang) und Brahma (Welt) zusammen.  „Die Welt ist Klang“. Dies steht für die Bedeutung des Namens, was sich dann auch im Charakter der Übung ausdrückt.

Übende erzeugen während des ersten Teiles dieser 1-stündigen Sitz-Meditation einen Summton und dadurch eine Vibration im ganzen Körper. Was in klassischen tibetischen Meditationen oder im Zen die Achtsamkeit auf den Atem ist und damit als „Anker“ für den Geist dient, das ist bei Nadabrahma die Achtsamkeit auf Klang und Vibration.

Insbesondere die Vibration hat für unser Nervensystem eine sehr positive Wirkung!
Die verlängerte Ausatmung, die durch das Summen entsteht und zur Vibration im Körper führt, erhöht die Aktivität des Parasympathikus („Ruhenerv“) im Verhältnis zum Sympathikus („Stressnerv“). Dies wiederum aktiviert den Vagusnerv, was Glücksgefühle erzeugt und zu innerer und äußerer Entspannung beiträgt. Menschen mit hoher „allostatic load“ (Dauerstress), profitieren sehr davon.

Im zweiten Teil werden die Hände sehr langsam kreisförmig bewegt. Zunächst mit den Handflächen nach oben, dann nach unten. Dabei wird die Abgabe und die Aufnahme von Energie an und vom Kosmos visualisiert.

Die ganze Meditation ist von Musik begleitet, die seinerzeit von Chaitanya Hari Deuter (Georg Deuter), einem Schüler Osho’s, komponiert wurde.

Im letzten Teil folgt eine stille Phase, die im ruhigen Liegen ausgeführt wird. Dabei liegt der Fokus auf der reinen, entspannten Körperwahrnehmung.

Kürzlich habe ich diese wundervolle Meditation wieder entdeckt und war wieder begeistert davon, wie tief sie Körper und Geist entspannt.

Kundalini-Meditation

Sehr wirkungsvoll ist die Kombination aus Meditation und Bewegung.
In unserer Zeit hatte der spirituelle Meister Osho Meditation und Bewegung in verschiedenen Techniken kombiniert. Eine davon ist die Kundalini-Meditation. Sie besteht aus vier aufeinander folgenden Phasen von jeweils 15 Minuten, wobei die ersten beiden Phasen aktiv und bewegt sind und die beiden letzten Phasen in Stille erfolgen. Alle Phasen, bis auf die letzte Ruhephase, sind von Musik begleitet.
Durch diesen Aufbau schlägt die Kundalini-Meditation im Verlauf der Phasen eine Brücke von achtsamer körperlicher Aktivität hin zu achtsamer Stille.

Bildquelle: Ahmad Odeh, lizenzfreie Bilder auf unsplash.com

Der Begriff Kundalini stammt aus der Mystik Indiens und bedeutet in etwa Schlangenkraft.
Traditionell stellt man sich die Kundalini als zusammengerollte Schlange vor, die im Bereich des Steißbeins am Wurzelchakra (Muladhara) „schläft“. Die Kundalini entspricht grundsätzlich unserer reinen, kreativen Lebensenergie. Man kann sie als energetisches Phänomen bezeichnen, das eng mit unseren körperlichen Energiezentren (Chakren) verknüpft ist.

In der ersten Phase dieser Meditations-Methode lässt man den ganzen Körper sich schütteln. Es kann ein subtiles Zittern bis zum stärkeren Schütteln sein. Der Sinn besteht im Auflockern der inneren Härte. Es ist Befreiung aus der eigenen inneren Enge.

In der zweiten Phase überlässt man sich dem freien Tanz. Der Körper ist frei, sich so bewegen zu dürfen, wie er möchte. Die Energien, die in der ersten Phase geweckt und mobilisiert wurden, finden in der freien Tanzphase Ausdruck.

In der dritten Phase bleibt man an Ort und Stelle unbewegt stehen oder setzt sich still in Meditationshaltung.
In dieser dritten Phase beginnt das stille Verweilen und Beobachten dessen, was in Körper und Geist während der ersten beiden Phasen angestoßen wurde. Herzschlag, Atmung, alles wird deutlicher wahrgenommen und es fällt leicht, den Geist in der gleichmütigen Betrachtung der Vorgänge allmählich zur Ruhe zu bringen.

In der vierten Phase legt man sich flach auf den Boden und entspannt.