Mensch wird gern unterhalten, warum auch nicht?
Unterhaltung kann mir angenehme Gefühle bescheren und mich von unangenehmen ablenken. Das ist doch nett, oder?

Die Markt-Informations-Platform Mordor prognostiziert für die globale Unterhaltungsindustrie einen Zuwachs von 27,7 Milliarden USD auf 40 Milliarden USD für den Zeitraum 2023 bis 2028. Der Trend ist ungebrochen.
Was haben Unterhaltung und Meditation miteinander zu tun?
Im Grunde gar nichts.
Natürlich, Meditation kann ebenso wie Unterhaltung durch Filme, Musik, Events oder andere Angebote, schöne Gefühle bescheren.
Für die Meditationspraxis sind Begriffe wie angenehm oder unangenehm allerdings vollkommen irrelevant.
Wer sich ein klein wenig mit dem Prinzip Meditation beschäftigt hat, weiß, dass es darum geht was wirklich ist! Das kann angenehm sein oder auch nicht. Es ist einfach wie es ist. Das klingt recht nüchtern, impliziert aber nur, dass Urteil und Bewertung keine Bedeutung für die Meditation haben.
Das klare Erkennen, wie die Dinge wirklich sind, ist ein Ziel meditativer Übung.
Dieses Erkennen reinigt den Geist von Illusionen, Phantasien und dem Durcheinander alltäglicher Gedankenfragmente, die im Kopf wie Mücken umherschwirren und gibt dem Geist dadurch die Chance auf der Ruhe in tiefere Ebenen einzutauchen.
Dennoch legen Angebote, die mit dem Etikett Meditation daher kommen, oft großen Wert auf Unterhaltung.
Gut. Wer’s mag, der soll es natürlich nutzen.
Ernsthafte Meditationspraxis ist vor allem am Anfang richtige Arbeit, was nicht bedeuten soll, dass es ernst wäre. Ernst und Ernsthaftigkeit sind verschiedene Dinge. Ernst ist nie spielerisch. Ernsthaftigkeit kann spielerisch sein, muss aber in jedem Fall zielführend sein.
Freude ist Ausdruck der Erfahrung reinen Seins.
Selbstverständlich bietet Meditation sehr viel Raum für Freude. Der Zugang muss aber erarbeitet werden, wobei wir im Kontext mit Meditation von einer Freude sprechen, die nicht von Bedingungen abhängt.
Reine Freude ist, um ein wenig vorzugreifen, Ausdruck der Erfahrung reinen Seins.
Die Stufen der Meditation…
Wer dabei bleibt, Geduld und Willenskraft entwickelt und zuvor dafür eine klare Entscheidung getroffen hat, hat die Chance, sich die Stufen der Meditation hinauf zu arbeiten.
Die ersten vier Stufen, Rupa Jhanas genannt, sind der reinen körperlichen Erfahrung vorbehalten. Die folgenden 4 Stufen, Arupa Jhanas genannt, ereignen sich im immateriellen Raum und sind erst nach sehr langer Zeit konsequenter Übung zu erreichen.
Zurück zum Thema…
Wer auf Unterhaltung abzielt und seinem Trachten einen Hauch Spiritualität geben möchte, der wird sich um Angebote bemühen, die vor allem Unterhaltung versprechen. Natürlich können solche Angebote auch zu meditativen Erfahrungen führen, aber man sollte sich dabei genau im Klaren sein, was man möchte und wohin man damit möchte.
Meditation ist ernsthafte Geistesschulung, die in die Tiefe geht und – wie bereits beschrieben – mit ernsthafter Arbeit zu tun hat, für die man bereit sein muss.